Damit Kaninchen nicht den ganzen Tag nur zum Fressnapf und zurück wandern und träge im Käfig oder Freilauf liegen brauchen sie viel Abwechslung und Bewegung.
Kaninchenfreunde aus Schweden haben daher das Kaninhop erfunden, welches sich in Dänemark großer Beliebtheit erfreut und auch bei uns immer beliebter wird.
Die Sportart kommt dem natürlichen Bewegungs- und Spielbedürfnis der Tiere entgegen und dient daher der Fitness, verbunden mit Spaß und Spiel für Mensch und Tier.
Beim Kaninhop springt ein Kaninchen in 4 Hauptdisziplinen über Hindernisse, während sein Besitzer es an einer Kaninchenleine führt. Die gerade Hindernisbahn, den nummerierten Hindernissparkour, den Hoch- und den Weitsprung. In Dänemark und Schweden vier Klassen: leicht, mittel, schwer und Elite. In der leichten Klasse stehen 8 bis 10 Hindernisse in einem Abstand von 120 bis 180 cm. Die maximale Hindernishöhe beträgt 25 cm, davon ein Weitsprung, maximal 25 cm.
Es gibt sowohl Häsinnen als auch Rammler, die gerne springen. Die wichtigste Voraussetzung ist also das das Kaninchen Freude am Springen hat. Zwergrassen haben beim Kaninhop gegenüber mittleren Rassen Vorteile. Große Rassen wie Deutsche Riesen und Deutsche Widder sind nicht für diesen Sport geeignet. Genau so wie scheue Tiere, da sie beim Springen nicht die nötige Ruhe bewahren. Da das Kaninchen beim Kaninhop immer in der Nähe seines Menschen ist, muss es sich in dessen Nähe Wohlfühlen und "seinem" Menschen vertrauen. So kommt kein unnötiger Stress auf, und der Spaß bleibt auch in Gesellschaft anderer "Sportler" erhalten.
Das springen muss man den Kaninchen ja nicht erst beibringen, aber eben den Ablauf. Am leichtesten lernt ein Jungtier wenn man in einen Auslauf kleine natürliche Hindernisse aufstellt, um nach Lust und Laune drüber springen zu können. Sobald es etwas größer ist, kann es an einer Kaninchenleine laufen lernen. Dabei sollte man auf jeden Fall ein spezielles Brustgeschirr verwenden, denn bei Halsbändern kann es zu Kehlkopf- oder Rückenverletzungen kommen. Das Gewöhnen an das Geschirr und die Leine erreicht man am besten dadurch, dass man das Geschirr anfangs nur wenige Minuten umlegt und das Kaninchen mit gesunden Leckerein begeistert. Nach und nach kann man die ersten Schritte an der Leine wagen. Dabei bitte nicht ziehen, sondern vielmehr mit Belohnung locken, denn das Kaninchen soll sich wohl fühlen.
Die gute Beziehung zwischen Kaninchen und Mensch ist wie bei jedem Tiertraining auch beim Kaninhop das wichtigste! Nur durch Liebe und Geduld wird aus dem auserwählten Kaninchen ein guter, glücklicher Hopper. Das Kaninchen muss vertrauen und darf nicht ängstlich sein.
Lesen Sie hierzu auch den Artikel im Berliner Kurier vom 03.12.2009 in unserer Rubrik "Über uns"