ARZNEIMITTELVERGIFTUNG

Durch eine Unsachgemäße Anwendung von Arzneimitteln kann es auch zur Vergiftung kommen. Immer wieder erleben wir, dass So genannte Hobbyzüchter Ihre Kaninchen selbst behandeln, sich Medikamente auf imaginären Wegen besorgen und ihnen damit erhebliche Schädigungen zufügen. Nicht umsonst gibt es in Deutschland ein Arzneimittelgesetz und eine Rezeptpflicht. Arzneimittelverabreichung und Dosierung, sowie Art und Dauer der Anwendung ist Grundsätzlich Sache der Tierärzte! Bei Arzneimittelvergiftung durch Antibiotika und Insektiziden kommt es zu Durchfällen, Dysenterie, Haarausfällen, Abmagerung, Benommenheit, Krämpfe und Lähmungen.

AUGENENTZÜNDUNG

Entzündungen der Augenlieder, der Lidbindehaut und der Hornhaut sind oft gleichzeitig nebeneinander vorliegende Erkrankungen. Sie werden oft mit Allgemeinerkrankungen wie Myxomatose, Pasteurellose, oder bei Hautpilzerkrankungen mit bakterieller Beteiligung festgestellt. Aber auch Verletzungen durch Kratzen, sowie die Einwirkung von Schadstoffen bei schlechtem Stallklima oder falscher Anwendung von Desinfektionsmitteln führen zu Entzündungen.

AUJESZKYSCHE KRANKHEIT

Auch Pseudowut genannt. Hierbei handelt es sich um eine Viruskrankheit. Der Virus befällt das Gehirn der Kaninchen, die Infektion geschieht über das Futter.

BORNASCHE KRANKHEIT

Eine weitere sehr selten vorkommende Viruserkrankung der Kaninchen ist die Infektion mit dem Borna-Virus und wird möglicherweise durch stehende Insekten übertragen.

BANDWÜRMER

Die beim Kaninchen vorkommenden Bandwürmer leben im Dünndarm. Der Befall erfolgt über die Aufnahme von Zwischenwirten wie Moosmilben, die im Grünfutter zu finden sind. Nach der Aufnahme der Ansteckungfähigen Zwischenstadien ( Finnen) wächst im Dünndarm je nach Art ein 40 - 60 cm langer Bandwurm heran.

BORDETELLOSE

Die Erreger finden sich fast immer bei Erkrankungen der Atemwege und sie werden oft zusammen mit Pasteurellen nachgewiesen. Auch bei gesunden Tieren werden sehr oft Berdetellen im Nasen-Rachen-Raum festgestellt. Sie werden durch nicht sichtbar kranke Tiere übertragen.

DARMWÜRMER

Verschiedene Wurmarten wie: Magenwürmer, Dünndarmfadenwürmer, Zwergfadenwürmer, Pfriemschwänze, Peitschenwürmer parasitieren im Magen, Dünndarm, Dickdarm der Kaninchen, deren Eier oral über das Futter und die Einstreu aufgenommen werden. Symptome zeigen sich nur bei starkem Befall.

DYSENTERIE

Hierbei handelt es sich um eine Darmerkrankung, die bei Jungtieren nach dem Absetzen im Alter von ungefähr 12 Wochen auftritt und zu zahlreichen Verlusten führen kann. Verschiedene belastende Faktoren wie Unterkühlung, hoher Eiweissgehalt im Futter, hohe Besatzdichte und Kokzidienbefall führen zur Ansiedlung dieser Bakterien. Diese Bakterien bilden Giftstoffe, die insbesondere den Kreislauf der Tiere schädigen.

EPELEPSIE

Ist eine Erbkrankheit. Bei Jungtieren im Alter von 8 Wochen können in seltenen Fällen epileptiforme Anfälle beobachtet werden.

ENCEPHALITOZOON CUNICULI

Bei E.C. handelt es sich um ein einzelliges Lebewesen einer Pilzgattung welches sich im betreffenden Tier innerhalb von Zellen einnistet. Der Parasit befällt in erster Linie das zentrale Nervensystem, also Gehirn und Rückenmark, aber unter Umständen auch die Nieren, Leber, Milz, Herz, Darm, Lunge und Augen. Sobald sich der Erreger im Körper massiv angesiedelt hat, scheiden Kaninchen Sporen mit dem Urin aus.

FIBROMATOSE

Selten werden bei Kaninchen sich spontan entwickelnde, meist einzeln unter der Haut gelegene Tumoren festgestellt. Öfter entwickeln sich diese Zubildungen als Impftumoren nach Impfungen mit dem Fibromvakzinevirus zum Schutz gegen die Myxomatose.

FLÖHE

Flöhe sind Blutsaugende Insekten. Die Eier der Weibchen werden ins Haarkleid der Kaninchen gelegt. n drei Wochen entwickelt sich so eine neue Flohgeneration, die unsere Kaninchen schwächt und Krankheiten wie: Myxomatose, Tularämie und RHD übertragen können.

FRUCHTTOD

Das Absterben der Früchte in der Gebärmutter etwa zweieinhalb Wochen ohne Abgabe der Früchte nach aussen wird als Fruchttod bezeichnet. Die Ursache sind aufsteigende Bakterien.

GALLENGANGSKOZIDIOSE

Hierbei handelt es sich um die Infektion mit einer speziellen Kokzidienart. Nach der oralen Aufnahme der Dauerform gelangen die Parasiten auf dem Blutwege in die Leber und in die Zellen der Gallengänge. Je nach ausmaß des Befalls werden in der Leber geringradige oder hochgradige Veränderungen gesehen. Entsprechend äußert sich die Erkrankung.

GEBÄRMUTTERDREHUNG

Bei vermehrter Unruhe tragender Häsinnen und bei großen Würfen kann es vorkommen, dass die Gebärmutter oder einzelne Abschnitte mit Früchten sich verdrehen. Es entsteht ein akuter Blutstau mit Blutungen in die Gebärmutter und Fruchttod.

GEBÄRMUTTERENTZÜNDUNG

Die Entzündung der Gebärmutter im Zusammenhang mit einer Trächtigkeit ist eine häufig auftretende und damit die wichtigste Erkrankung der weiblichen Geschlechtsorgane. Ursache sind abgestorbene Früchte, die nicht abgestoßen werden, sondern in der Gebärmutter verbleiben. Der Fruchttod kann durch Bakterien verursacht werden.

GEHIRNERKRANKUNG

Entzündliche Erkrankungen des Zentralnervensystems mit Veränderungen der Nervenzellen oder der Gehirnhäute sind fast immer die Folgen von Infektionskrankheiten durch Bakterien, Viren und Parasiten.

GESÄUGEENTZÜNDUNG

Eine Entzündung der Milchdrüse sind bei säugenden Häsinnen immer wieder zu beobachten. Es können die gesamte Milchleiste oder nur einzelne Abschnitte entzündet sein. Die Entzündung wird immer durch Bakterien verursacht, die Entstehung also durch verschmutzte Stallungen gefördert. Auch scharfe oder vorstehende Kanten am Einstieg zu den Nistkästen führen zu Verletzungen des Gesäuges und entzünden sich nach dem eindringen der Bakterien.

HAARLOSIGKEIT

Diese Erbkrankheit wird gelegentlich bei einzelnen Jungtieren eines Wurfes beobachtet. Die Jungtiere sterben meist in den ersten Lebenstagen. Tiere mit Erbkrankheiten sind Zuchtuntauglich!

HARNBLASENSTEINE

Entzündungen der Harnblase durch aufsteigende bakterielle Infektionen können zur Bildung von Harnblasensteinen führen. Bei unsauberer nasser Einstreu und Unterkühlung steigen Bakterien über die Harnröhre zur Harnblase auf. Durch diese entzündlichen Veränderungen entstehen Harngrieß und Blasensteine.

HAUTENTZÜNDUNG

Durch kleine Hautverletzungen oder Räudemilbenbefall dringen Bakterien in die Haut ein und verursachen örtliche Entzündungen z.T. eitrig, oder Abszessbildung.

HAUTPILZ

Krankmachende Pilze siedeln sich auf der Haut der Kaninchen an. Oft ist eine Vorschädigung der Haut durch vermehrten Tränen -oder Nasenfluß, sowie durch Außenparasiten zu beobachten. Durch den Kontakt mit anderen befallen Tieren werden diese auf die Haut übertragen.

HAUTRÄUDE

Die Erkrankung manifestiert sich an Kopf, Rumpf, und Gliedmaßen und wird durch verschiedene Räudemilben verursacht. Die Ansteckung erfolgt durch direkten Kontakt mit anderen erkrankten Tieren und durch die Übertragung von Zwischenträgern. Schlechtes Feuchtwarmes Klima und unhygienische Verhältnisse begünstigen die Verbreitung der Räude.

HODENENTZÜNDUNG

Sie kann folge von Verletzungen und Blutergüssen sein und bei Allgemeinerkrankungen z.B. Pasteurellose auftreten.

KALZIUMMANGEL

Löst Wehenschwäche bei tragenden Häsinnen und Milchmangel bei säugenden Häsinnen aus.

KANNIBALISMUS

Bei Kannibalismus frist die Häsin alle oder einen Teil ihrer Jungtiere, oder es werden Ohren, Gliedmaßen oder Schwänze abgebissen, wobei vom auffressen Tod geborener Jungtiere unterschieden werden muß. Die Ursache für diese Verhaltensstörung ist nicht vollständig geklärt.

KLEINHODIGKEIT

Bei Kleinhodigkeit ist das Hodengewebe nicht zu fühlen. Sind beide Hoden betroffen sind die Rammler nicht mehr Zeugungsfähig.

KNOCHENBRUCH

Bei Knochenbrüchen können Gliedmaßen, Wirbelsäule oder das Becken betroffen sein. Die häufigste Ursache ist das Hängen bleiben im Käfig und die anschließenden Befreiungsversuche, oder auch Sturz.

KOKZIDIOSE

Die Kokzidiose ist eine oft verlustreiche, übertragbare Erkrankung der Darmschleimhaut, die durch verschiedene Kokzidienarten (insgesamt 7)verursacht wird. Es handelt sich hierbei um einzellige Parasiten mit weiter Verbreitung bei den Kaninchen. Sie leben im Darmkanal und eine Art kommt in Gallengängen vor. Sie vermehren sich in den Zellen der Darmschleimhaut und sind weitgehend Wirtsspezifisch. Die Ansteckung erfolgt durch direkte Aufnahme mit dem Futter oder aus der Einstreu, bei der Pflege des Felles und beim Säugen der Jungtiere. Fast 90% unsere Kaninchen sind Wirte der Kokzidien.

KOPFRÄUDE

Wie bei der Ohrräude erfolgt die Ansteckung durch direkten Kontakt mit erkrankten Tieren und durch die Übertragung von Zwischenträgern. Auch hier fördern schlechte Haltung und unhygienische Verhältnisse die Verbreitung.

LÄHMUNG

Eine Lähmung ist das durch eine Nervenschädigung bedingte Unvermögen, die Gliedmaßen oder andere Körperteile aktiv zu bewegen. Ausgelöst wird die Schädigung durch Frakturen oder Verletzungen der Wirbelsäule im Rückenmarkskanal und Entzündungen des Nervensystems. Ist die Lendenwirbelsäule beschädigt, sieht man neben der Lähmung auch eine Behinderung des Harn -und Kotabsatzes.

LÄUSE

Läuse sind Blutsaugende Parasiten, die bei starkem Befall unsere Kaninchen schädigen. Sie können Blutarmut auslösen und Entwicklungsstörungen hervorrufen.

LEBERENTZÜNDUNG

Entzündungen der Leber haben immer eine Gewebezerstörung zur Folge, verursacht durch andere Allgemeinerkrankungen wie Gallengangskokzidiose im Verlauf mit bakteriellen Infektionen wie Streptokokken, Salmonellen, Pasteurellen, Pseudomonanden, und infolge der Tyzzerschen Krankheit.

LEBERVERFETTUNG

Eine übermäßige Ablagerung von Fett in den Zellen der Leber führt zu Funktionsstörungen. Ältere Kaninchen die oft einseitig, zu reichlich und nur mit Fertigfutter ernährt werden, und nach Aufnahme von Giftstoffen weisen eine Größenzunahme de Leber und eine gelbliche Veränderung derer vor.

LEUKOSE

Die Leukose ist vermutlich eine Virusinfektion, die zu einer Tumorösen Veränderung innerer Organe führt. Die Ansteckung mit dem Leukoseerreger erfolgt wahrscheinlichbereits im Muttertier. Zum Ausbruch kommt sie erst bei älteren Geschlechtsreifen Tieren.

LINSENTRÜBUNG

Bei dieser Erbkrankheit ist die Augenlinse ist schon bei Geburt sichtbar getrübt.

LISTERIOSE

Der Erreger wird durch andere infizierte Tiere aller Rassen und über faulendes Gras, sowie schlechte Silage eingeschleppt. Es handelt sich hierbei meist um eine Einzeltiererkrankung.

LUNGENENTZÜNDUNG, ANSTECKENDE

Diese Krankheitsform tritt nach übergreifen der Pasteurellaviren auf die Lunge auf und breitet sich schnell im Bestand aus. Die Kaninchen sterben plötzlich nach schnupfenähnlichen Erscheinungen.

MAGENVERSTOPFUNG

Eine hochgradige Füllung des Magens und fehlender Weitertransport der Futtermassen in den Dünndarms bewirkt eine Überladung. Das Resultat ist Verstopfung. Schnelle Aufnahme von Futter nach längerer Fastenzeit oder die Aufnahme von Fell und Haaren führt besonders bei den Langhaarrassen zur Verstopfung.

MILCHMANGEL

Ein Milchmangel der Häsin zeigt sich bereits in den ersten Lebenstagen der Jungtiere. Dabei werden die Jungtiere nicht ausreichend durch die Häsin versorgt.

MUKOIDE ENTERITIS

Ist eine Entzündung der Darmschleimhaut von Dünn -oder Dickdarm. Diese hat die vermehrte Absonderung von schleimigem Sekret zur Folge. Ursachen können Unterkühlung, Fütterungfehler, Bakterien und Parasiten sein.

MUSKELSCHWUND

Es handelt sich um einen langsamen fortschreitenden Schwund der Muskulatur, die manchen abgesetzten Jungtieren manchmal beobachtet wird. Mangel an Vitamin E im Futter oder verdorbenes Futter führt zum Schwund der Muskulatur.

MYXOMATOSE

Myxomatose ist eine Virusinfektion der Kaninchen, die durch stechende Insekten wie Mücken, Zecken und Flöhe, oder auch gegenseitig durch direkte Wundinfektion übertragen wird. Ca. 3 bis 5 Tage nach der Ansteckung erkranken die Tiere und zeigen die ersten Symptome. Der Tod tritt nach 8 bis 10 Tagen ein.

NIERENERKRANKUNG

Entzündungen der Nieren oder des Nierenbeckens entstehen als Folge von Allgemeinerkrankungen oder durch aufsteigende Infektionen nach Harnblasenentzündungen. Allgemeine Infektionen mit Pasteurellen, Streptokokken können wie andere Organe auch die Nieren befallen und zur Beeinträchtigung der Harnbildung führen.

OHRENTZÜNDUNG

Der äußere Gehörgang kann im Zusammenhang mit Räude -oder Pilzinfektionen entzündlich verändert sein. Bakterien sind fast immer beteiligt. Entzündliche Erkrankungen des Mittel -und Innenohrs sind fast immer die Folge bakterieller Allgemeinerkrankungen.

OHRRÄUDE

Wird durch den Befall mit Ohrmilben verursacht. Die Übertragung erfolgt durch direkten Kontakt der Tiere untereinander, über Zwischenträger wie Fliegen, Mäuse oder Hunde, sowie über Stallgeräte und Käfige. Feuchte Wärme, schlechtes Stallklima und unhygienische Verhältnisse begünstigen die Entstehung und Verbreitung der Räude.

PASTEURELLOSE

Diese Krankheit wird durch Bakterien verursacht und kann einen akuten oder auch chronischen Krankheitsverlauf nehmen. Sie ist das typische Beispiel einer multifaktoriellen Erkrankung, dass heißt verschiedene Belastungsfaktoren müssen zusammentreffen, damit die Krankheit ausbricht. Das häufigste Krankheitsbild ist der ansteckende Schnupfen. Der Erreger befindet sich bei den meisten gesunden Kaninchen in der Nasenhöhle und auf den Nasenschleimhäuten. Wird das Immunsystem geschwächt, wird der Erreger in die Lage versetzt sich zu vermehren und läßt die Krankheit ausbrechen.

PILZE

Mykosen werden durch verschiedene krankmachende Pilzarten hervorgerufen. Je nach Besiedlungsort unterscheidet man die Hautpilzerkrankungen und Organ -oder Systemmykosen. Zusätzlich kommen noch Erkrankungen durch Toxine von Pilzen vor. Durch die Aufnahme von Schimmelpilzsporen oder -mycel durch Futter oder Einatmen der Raumluft. Von Lunge und Darm ausgehend kann sich die Pilzinfektion im ganzen Körper ausbreiten. Da beim Kaninchen immer mehr Hautpilzerkrankungen festgestellt werden, sollten Kaninchenzüchter und -halter dieser Krankheit in Zukunft mehr Aufmerksamkeit schenken. Haut und Haarpilzerkrankungen (Trichophytien) sind ansteckende Krankheiten, die durch kleine, mikroskopisch kleine, Pilze hervorgerufen werden. Hautpilze siedeln sich auf oder in den oberen Lagen der Haut an. Haarpilze wachsen ebenfalls auf der Haut, wo sie dann mit ihrem Myzelgeflecht, den Wurzeln der Pilze, den Haarschaft umspannen. Als Folge dieser Umspannung ist das Ausfallen der Haare an den Befallstellen. Besonders gefährdet sind Kinder. Vor allen Dingen kleine Kinder die beim oder nach dem Umgang mit den erkrankten Tieren sich ihre Finger in den Mund stecken. Aber auch der rein äußere Kontakt der Kinder mit den erkrankten, Tieren kann zu einer ernsten Erkrankung führen. Dadurch bedingt, dass das Immunsystem unserer kleinen noch nicht richtig ausgeprägt ist. Hautpilzerkrankungen sollten, um menschliche Schäden zu vermeiden, energisch bekämpft werden. Neben den äußeren Hautpilzen haben auch die inneren Pilzerkrankungen stark zugenommen. Bei diesen Krankheiten handelt es sich um Erkrankungen, die durch das Einatmen bestimmter Pilzsporen, oder durch die Aufnahme über den Magen - Darm Trakt, entstehen. Es handelt sich hierbei um einen anderen Pilz wie die Trichophytien. Die Erkennung von inneren Pilzerkrankungen ist für den Laien schwierig wenn nicht unmöglich. Hier kann nur der Veterinär mit einer Kotuntersuchung weiterhelfen. Saccharomycose (Hefezellenerkrankung) im Darm Bei allen Haustieren, so auch bei unseren Kaninchen, wurden Hefepilze im Darm ausgemacht. Schon seit einigen Jahren ist bekannt, dass auch der weitverbreitete Hefepilz Sacchoromyces guttulatus häufig im Darm von gesunden Kaninchen vorkommt. Das nun nicht jedes Kaninchen daran erkrankt liegt einfach daran, dass zwischen ihm und den anderen im Verdauungstrakt vorkommenden Mikroorganismen ein biologisches Gleichgewicht herrscht. Wird dieses Gleichgewicht durch ein Zurückgehen der anderen Mikroorganismen gestört, so erkrankt das Tier. Das biologische Gleichgewicht wird besonders dann gestört, wenn das Kaninchen einseitig ernährt oder mit ungeeignetem Futter gefüttert wird. Es kommt aber auch vor, dass ihre Vermehrung durch Produktion von verdauungswidrigen Fäulnisgasen gehemmt wird. Die Vermehrung von Saccharomyzeten geht nun ebenfalls mit der Produktion von Fäulnisgasen einher. Es entstehen Durchfälle. Die Diagnose „Hefepilz" kann nur durch eine mikroskopische Kotuntersuchung festgestellt werden. In den meisten Fällen ist eine Heilung möglich. Man verabreicht hierzu keine Medikamente, sondern reinigt den Darm mit einem Abführmittel. Hiernach bekommt das Tier solange sehr gutes Heu, bis sich der Kot wieder normalisiert hat. Man kann zur Unterstützung auch Vitamine des B-Komplexes in Form einer zerstoßenen Tablette verabreichen. Diese Vitamine begünstigen die Regeneration der Darmflora. Nicht alle Tiere bekommen Pilzerkrankungen. Das liegt einfach daran, dass, um an einem Pilz zu erkranken, das Tier, oder besser sein Organismus, durch irgendetwas geschwächt sein muss. Wir Menschen erkranken auch nicht gleich an Fußpilz, wenn wir ein Hallenbad besuchen. So ist es auch bei unseren Kaninchen.

POCKEN

Diese Krankheit wird heute kaum noch beobachtet. Das Virus wird durch Tierkontakt übertragen. Das Auftreten von Kaninchenpocken ist für Tierärzte meldepflichtig.

PSEUDOMONIASIS

Der Krankheitserreger kommt gelegentlich bei Kaninchen vor und führt zu lokalen Haut -oder Schleimhautveränderungen, oder verursacht eine akut verlaufende Allgemeininfektion. Die Ansteckung erfolgt über stark mit diesen Bakterien verunreinigtes Futter oder Wasser, oder durch starke Verschmutzung der Stallumgebung.

RACHITIS

Länger anhaltender Vitamin D-Mangel führt bei Jungkaninchen zu einer mangelhaften Verknöcherung und damit zu einer Verbiegung der Knochen der Vorder -und Hinterläufe. Wenn Vitamin D bei älteren Tieren nicht ausreichend über das Futter zugeführt wird, kommt es zur Aufweichung der zuvor festen Knochenstruktur. Diese Entkalkungserscheinungen zeigen sich erst nach der Säugeperiode, da die Muttermilch nicht ausreichend Vitamin D enthält.

RHD

(Rabbit Haemorrhagic Disease) trat zum ersten Mal 1984 in China unter dem Namen Chinaseuche auf. Seit 1988 ist sie auch in Deutschland bekannt und führt nach kurzem Krankheitsverlauf meist zum Tod. In de Regel überleben nur bis zwei Monate alte Jungtiere. Die Ansteckung erfolgt durch die Aufnahme der Viren, die von infizierten Tieren ausgeschieden wurden. Es ist auch eine Ansteckung über kontaminiertem Grünfutter möglich. die Zeit von der Ansteckung bis zum Auftreten der ersten Todesfälle beträgt nur 1 bis 3 Tage.

RODENTIOSE

Diese Krankheit kommt vorwiegend beim Feldhasen aber auch bei Kaninchen und anderen Nagetieren aller Altersklassen vor. Die Ansteckung erfolgt durch die Aufnahme der Erreger im Stall. Die Erreger werden durch Mäuse, Ratten und Vögel eingeschleppt. Die Erkrankung nimmt einen schleichenden, chronischen Verlauf.

ROTAVIRUS

Diese Viren sind häufig Ursache für Jungtierdurchfälle. Sie infizieren sich durch die orale Aufnahme. Die Viren befallen die Schleimhautzellen des Dünndarms und verursachen so den Durchfall.

SALMONELLOSE

Hierbei handelt es sich um Bakterien, die bei Tieren und beim Menschen Erkrankungen auslösen können. Faktoren wie mangelnde Hygiene begünstigen die Entstehung dieser Erkrankung. Die Ansteckung erfolgt über den Kot infizierter Kaninchen, Mäuse, Vögeln oder Ratten.

SCHEINTRÄCHTIGKEIT

Häsinnen zeigen das Verhalten eines tragenden Tieres, ohne das sich Früchte in der Gebärmutter entwickeln. Der Zustand tritt ein, wenn die Häsin nach dem Eisprung keinen Samen erhalten hat. Der Zustand dauert etwa zweieinhalb Wochen.

SCHNUPFEN, ANSTECKENDER

Beim ansteckenden Schnupfen handelt es sich um eine bei sehr vielen Kaninchen beobachtete Entzündung der Nasenschleimhäute. Mehrere Krankheitsfaktoren sind bei der Entstehung beteiligt: Bakterien ( Pasteurellen, Bordetella, Staphylokokken), Kälte, Zugluft, zu trockene Luft und Reizung der Nasenschleimhaut durch gasförmige Substanzen - z.B. Ammoniak bei feuchter Stallluft aus Harnzersetzungen, Desinfektionsmittel nach falscher Anwendung. Auf einer vorgeschädigten Schleimhaut können sich die bakteriellen Krankheitserreger auf Grund der fehlenden örtlichen Abwehrkräfte vermehren und zu Entzündungen führen. Bei den Kaninchen werden sowohl Nasenhöhlen als auch die Nasennebenhöhlen befallen. Fast alle unsere Kaninchen leben mit latenten Krankheitserregern. Die Krankheit kann dann bei geschwächten Immunsystem ausbrechen.

STAPHYLOKOKKOSE

Verschiedene Erreger dieser Art verursachen die unterschiedlichsten Krankheitserscheinungen mit akutem, oder chronischem Verlauf sowohl bei Jungtieren als auch bei erwachsenen Kaninchen. Die Erreger dringen durch kleine Hautwunden ein, oder werden bei Jungtieren mit der Muttermilch aufgenommen.

KANINCHENSYPHILIS

Die Syphilis der Kaninchen ist eine bakterielle Erkrankung der äußeren männlichen und weiblichen Geschlechtsorgane. Nach Einschleppung wird der Erreger durch den Deckakt übertragen.

TOLLWUT

Tollwut wird bei Hauskanninchen nur sehr selten beobachtet, wenn dann meist als folge des Eindringens von Wildtieren wie: Marder, Fuchs und Iltis. Das Tollwutvirus wird durch einen Biss eines tollwütigen Tieres übertragen und führt immer zum Tode.

TOXOPLASMOSE

Infektionen dieser Art sind bei Kaninchen selten. Sie können akute und chronische Krankheitsformen auslösen.

TRÄCHTIGKEITSTOXIKOSE

Die T. wird in der letzten Phase der Trächtigkeit festgestellt. Ursache ist akuter Kalziummangel und zeigt sich bei säugenden Häsinnen kurz nach der Geburt. Die T. entsteht meist infolge einer Leberverfettung.

TROMMELSUCHT

Besonders bei Jungtieren, aber auch bei älteren Kaninchen tritt das Aufblähen des Magens durch Gasbildung auf. Durch Gärung nach der Aufnahme entsprechend leicht Gärfähigen Futters wie fauligen Blättern, frischem Klee, Kohl, Rüben oder Brot entwickeln sich Gärungsgase im Magen.

TUBERKOLOSE

Die Tuberkulose ist ein chronisch verlaufende Infektionskrankheit, verursacht durch Makrobakterien, die jedoch sehr selten geworden ist. Der Erreger wird vom Kaninchen mit dem Futter aufgenommen, wobei Fertigfutter frei von Tuberkuloseerregern ist.

TULARÄMIE

Tularämie ist eine Infektionskrankheit der Wildnager und kommt gelegentlich auch bei Hauskaninchen vor. Der bakterielle Erreger kann von Außenparasiten wie: Zecken, Milben und Flöhen übertragen werden. Vorsicht: Eine Ansteckungsgefahr für den Menschen besteht und deshalb ist die Krankheit für Tierärzte meldepflichtig.

TYZZERSCHE KRANKHEIT

Es ist eine bakterielle Darm -und Lebererkrankung unserer Kaninchen. Die Krankheit wird über Schadnager wie Mäuse und Ratten eingeschleppt, sodass diese Krankheit immer mit mangelnden hygienische Zuständen einher geht. Der Erreger wird von befallen tieren die ganze Zeit ausgeschieden.

UNFRUCHTBARKEIT

Verschiedene Ursachen wie bakterielle Erkrankungen, hormonelle Störungen und Mangelzustände können zu einer dauerhaften oder vorübergehenden Unfruchtbarkeit bei Häsinnen führen. Bei Rammlern sind Organerkrankungen und Überbeanspruchung nicht auszuschließen.

VERGIFTUNGEN

Verschieden Stoffe kommen in Frage, die an Kaninchen und in ihrer Umgebung angewendet werden und durch Unachtsamkeit oder unsachgemäße Anwendung Schäden hervorrufen können. Giftstoffe schädigen je nach aufgenommener Menge den Organismus. Folgende Stoffe können Vergiftungen auslösen: Arzneimittel, Insektizide, Holz -und Rostschutzmittel, Desinfektionsmittel, Schädlingsbekämpfungsmittel, Dünge - und Pflanzenschutzmittel, Unkrautbekämpfungsmittel und Giftpflanzen Hier eine kleine Liste schädlicher oder gar giftiger Pflanzen:

Besenginster, Jelängerjelieber, Rhododendron Blasenstrauch Calla Sadebaum Buchsbaum Grüne Teile/ Triebe von Kartoffeln Schachtelhalm Efeu Liguster Schierling Eibe Lorbeer, Berg- & Kirschlorbeer Schneebeere Essigbaum Maiglöckchen Schneeglöckchen Fingerhut Märzenbecher Schwarzer Nachtschatten Glyzinie ( Blauregen) Meerzwiebel Seidelbast Goldregen Misteln Sommerflieder Hahnenfuß Mohn Stechpalme (Ilex) Hartriegel Narzissen Thuja ( Lebensbaum) Heckenkirsche Oleander Tollkirsche Herbstzeitlose Pfaffenhut Tulpen Hülsenfrüchte, roh, vor allem Bohnen Pilze, alle giftigen Arten Wacholder Hundspetersilie Pseudo- Akazie ( Scheinakazie) Zwergholunder

WEHENSCHWÄCHE

Hierbei handelt es sich um ein nicht ausreichendes Zusammenziehen der Gebärmutter und führt zu Geburtstörungen. Ursache können Kraftzehrende Allgemeinerkrankungen, oder eine Verfettung sein.

WUNDE LÄUFE

Entzündungen an der Sohlenhaut der Hinterläufe werden bei manchen Kaninchenrassen - besonders bei schweren vermehrt festgestellt. Sehr bedeutsam für die Entstehung ist die Bodenfläche, auf der die Tiere gehalten werden. Fast immer sind äußere Ursachen für die Entstehung der Sohlenhautentzündung verantwortlich. Harter rissiger und feuchte Einstreu führen zur Hauterweichung und -verletzung mit bakteriellen eitrigen Entzündungen als Folge. Auch eine einseitige Fütterung begünstigt die Entstehung der wunden Läufe.

ZÄHNE

Entzündungen des Zahnfaches im Ober -und Unterkiefer sowie unkontrolliertes Wachstum einzelner Zähne sind gelegentlich bei Kaninchen festzustellen. Ursache für Entzündungen sind meist Verletzungen. Fehlstellungen der Zähne sind auf Anomalien der Kieferknochen oder auf falsche Ernährung zurückzuführen.

ZECKEN

Kaninchen in einer offenen Haltung können von Zecken befallen werden. Alle Entwicklungsstadien der Zecken saugen Blut. Sie sitzen auf Gräsern und Sträuchern und fallen von dort aus auf die Kaninchen herab. Nach der Blutmahlzeit fallen die Zecken wieder ab. Zecken können Myxomatose, Papillomatose, Tularämie und RHD übertragen.